Warum Osteopathie?
Heilen wir mit der Osteopathie Kranheiten oder stärken wir Gesundheit?
„Aufgabe des Arztes ist es, Gesundheit zu finden. Krankheit finden kann jeder.“ A.T. Still
„Eigentlich kann ein Mensch sich nur selbst heilen“. Über diesen Satz stolpert fast jeder Patient mit chronischen Krankheitssymptomen einmal auf seinem Leidensweg. Warum also Osteopathie? Viele Menschen leiden unter chronifizierten Symptomen, die gegen jeden Behandlungsansatz resistent scheinen. Oft wurden viele Medikamente erfolglos ausprobiert oder Operationen haben stattgefunden, die die gesundheitliche Situationen nicht verbessern konnten. Mit der Osteopathie suchen wir den Inneren Arzt auf, der den Weg der Selbstregulation/Selbstheilung vorgibt. Die Hände des Osteopathen unterstützen den Patienten auf diesem Weg. Sie geben Impulse und lösen Blockaden, damit mehr Raum für Gesundheit entstehen kann.
Was ist Gesundheit?
In der Osteopathie definieren wir Gesundheit als im jeweils individuellen Körper optimalen Fluss der Lebenssäfte/Körperflüssigkeiten und Vernetzung der Informationssysteme. Was sind Körpersäfte? Blut, Lymphe, der flüssige Gleitfilm zwischen den Körperfaszien, Verdauungssäfte und Schleime. Welche Informationssysteme kennen wir? Enzyme, Hormone, Botenstoffe von Nervensynapsen, am Zellstoffwechsel beteiligte Informationsträger, Funktionszellen des Immunsystems, das Darmmikrobiom, das individuelle Genom... Unser Organismus funktioniert mithilfe eines hochkomplexen Systems von Informationsnetzwerken, von denen wir viele Wege und Akteure noch gar nicht kennen.
Beispiel: Chronische Schmerzen
Die Osteopathie ist eine individualisierte Medizin, d.h. bei jedem Menschen wird der Behandlungsansatz anders gewichtet sein. Jeder Mensch trägt seine individuelle Geschichte in seinen Körper eingeschrieben und wird entsprechend seiner individuellen körperliche Verfassung osteopathisch behandelt. Jeder Körper reagiert anders, deshalb dauert es mal kürzer, mal länger, bis sich Gewebe regeneriert oder bestehende Körpermuster sich verändern dürfen.
Egal wo der Schmerz sitzt - der Osteopath spürt die Blockaden im gesamten Organismus auf, die der Körper nicht mehr bewältigen kann und die deshalb viel Energie verbrauchen, Energie, die der Körper andernorts einsparen muss. Mangelnde Durchblutung im blockierten Bereich, chronische Entzündung, Ödembildung, schlechte nervale Versorgung können Resultate lang zurückliegender Stürze, Erkrankungen, Operationen oder Fehlhaltungen sein. Diese langjährigen Blockaden können sehr unspektakulär sein, vielleicht auch unbemerkt bleiben, aber doch schwerwiegende Folgen für den Gesamtorganismus haben. Beispielsweise kann der Sturz aufs Steißbein im Jugendalter Jahre später ursächlich für Kopfschmerzen sein.
Unser Körper ist sehr intelligent und kann vieles kompensieren. Manchmal wird die Kompensationslast über die Jahre zu hoch – ein relativ geringfügiges gesundheitliches Ereignis kann dann dazu führen, dass alte Verletzungen an die Oberfläche kommen oder der Mensch schwerwiegend erkrankt. Regelmäßig angewandte Osteopathie gilt deshalb auch als präventive medizinische Maßnahme. Belastungen werden abgebaut, die sich wie die Schalen einer Zwiebel um den Organismus des Menschen gelegt haben, der Körper wird in seiner ursprünglichen Gesundheit unterstützt.
Die Osteopathie kann beispielsweise Arthrosen nicht rückgängig machen. Aber sie hilft dem Körper, mit dem Problem anders umzugehen, es besser in seine Gesamtfunktion zu integrieren . Oft geschieht dadurch Schmerzreduzierung oder sogar Schmerzende und Funktionsverbesserung.
Heilen wir also Krankheit oder stärken wir Gesundheit? Die Antwort kann nur lauten: Wir stärken Gesundheit. Mit seiner innewohnenden Intelligenz und dem ungehinderten Fluss der Säfte und Energien wird der Körper gesundheitsstärkende Impulse immer zur Selbstheilung einsetzen.